Initiative „eins U“ setzt Impulse für den Industriestandort
Sundern.
Mehr als 5200 Arbeitsplätze in Produktionsunternehmen gibt es in Sundern – das ist eine starke Zahl für eine Stadt mit knapp 30.000 Einwohnern. Diese Unternehmen sind Familienunternehmen, am Standort verwurzelt und inhabergeführt. Aus dieser Standortverwurzelung erwächst das Engagement: auch in Zukunft soll nach dem Willen der Sunderner Unternehmer die Industrie hier stark sein. Deshalb haben sich 17 Produktionsunternehmen zur Initiative „eins U“ zusammengeschlossen, in der sie gemeinsam die Herausforderungen der Zeit angehen wollen.
„eins U“ ist ein Kürzel aus „Eine Initiative Sunderner Unternehmen“. Der Startschuss der öffentlichen Aktivität fiel im vergangenen Frühjahr mit einer Plakatkampagne, in der die beteiligten Unternehmer ihre eigenen Köpfe in die Kamera hielten und sich hinter die Aussage „Mein Sundern – Die Familien-Unternehmen-Heimat“ stellten. „Die Stärke der Produktionsunternehmen ist die Basis der wirtschaftlichen Stärke der Stadt“, so Matthias Ostrop für die Firma Tillmann Wellpappe. Und deshalb setzten die Mitglieder der Initiative einen gemeinsamen Hebel an viele Projekte, die diese Stärke erhalten und fördern können: in Ausbildung und Arbeitgeberqualität, in Standortwerbung und Förderung der Lebens- und Freizeitqualität. Stichwort Ausbildung: Mehr als 30 verschiedene Ausbildungsberufe und duale Studiengänge können die 17 Unternehmen bieten. Damit diese Möglichkeiten den Schulabgänger der Stadt und der Region nicht verborgen bleiben, organisieren sie gemeinsame Auftritte auf regionalen Ausbildungsmessen und versorgen die Schulen mit Informationen.
Dazu wurde unter dem Titel „Perspektive Sundern“ eine umfangreiche Broschüre aufgelegt, in der die vielfältigen Ausbildungs- und Karrierechancen in den „eins U“-Unternehmen dargestellt werden. Ein intensiver Dialog zwischen Unternehmen und Schulen hat begonnen, der sich auch und besonders an die Lehrer und Lehrerinnen richtet. Sie sind eingeladen, sich bei Unternehmensbesuchen ein konkretes Bild von der örtlichen Wirtschaftskraft zu machen, das sie in ihrer berufsberatenden Aufgabe unterstützt. Zukünftig wollen die Unternehmer auch verstärkt in den Schulen präsent sein und im Rahmen der Berufsberatung ihre Firmen persönlich vorstellen.
Das Werben um gute Mitarbeiter richtete sich aber nicht nur an zukünftige Auszubildende. Auch für den Einstieg nach Ausbildung und/oder Studium wollen die Sunderner Produktionsunternehmen bei den jungen Menschen präsent sein. Viele zieht es nach einigen Jahren in der weiten Welt wieder in die sauerländer Heimat zurück. An fehlenden beruflichen Perspektiven soll das nach dem Willen der engagierten Unternehmer nicht scheitern. Mit der tatkräftigen Unterstützung des ehemaligen Gymnasiallehrers Alois Hatting wird deshalb ein Netzwerk aufgebaut, um alle Sunderner Absolventen – auch in der Ferne – über die Aktivitäten und Stellenangebote in den hiesigen Produktionsunternehmen auf dem Laufenden zu halten. Dieses Engagement fällt auf fruchtbaren Boden: Studenten der umliegenden Fachhochschulen zeigen großes Interesse an einer Zusammenarbeit mit der Initiative, die ihnen den Zugang zur wirtschaftlichen Praxis anbietet. Kontinuierliche Verbesserungen in ihrer Qualität als Arbeitgeber haben sich die Beteiligten ebenfalls auf die Fahnen geschrieben, u.a. durch ein verstärktes Engagement im Bereich der Familienfreundlichkeit. „eins U“ führt regelmäßige Gespräche mit den kommunalen Parteien und beteiligt sich intensiv an der Neu-Konzeptionierung der Wirtschaftsförderung der Stadt. Wirtschaftsförderung ist aus Sicht der Unternehmer Zukunftsförderung, sie muss deshalb große Aufmerksamkeit bekommen und mit einer belastbaren organisatorischen Struktur sowohl dem touristischen als auch dem industriellen Charakter Sunderns gerecht werden. Dabei geht es auch darum, in der Öffentlichkeit innerhalb und außerhalb Sunderns das Wissen über die Stadt als Wirtschaftsstandort zu fördern und Sundern überregional gut zu positionieren.
Verschiedene lokale Projekte im Sport, in Kultur und Bildung aber auch im sozialen Bereich erhalten finanzielle Unterstützung aus dem Kreis der Initiative, die ihre Verantwortung für den Standort bewusst auch außerhalb der eigenen Firmengelände sieht. So wird „eins U“ in der kommenden Saison die erfolgreichen Volleyball-Damen des RC Sorpesee als Sponsor in die zweite Bundesliga begleiten. „Wirtschaftliche Perspektiven und vielfältige Lebensqualität müssen Hand in Hand gehen“, davon zeigt sich Hermann-Josef Schulte von Gebrüder Schulte überzeugt. „Es ist beeindruckend zu sehen, welche Power sich entwickelt, wenn 17 Unternehmer die Köpfe zusammen stecken.“