Experten für die Industrie 4.0

Neuer Ausbildungsberuf: Produktionstechnologe

Produktionstechnologen werden zukünftig Experten der automatisierten Produktion sein und eng zusammenarbeiten mit Fachkräften in der Fertigung, Meistern und Ingenieuren. Für Magnus Bende, Commercial Direktor bei Kaiser & Waltermann genau das Richtige: „In Zeiten von Industrie 4.0 brauchen wir Fachkräfte wie den Produktionstechnologen. In diesem Beruf bilden wir ganz neu ab August 2020 aus.“

Digitalisierung und zunehmende Automation haben im Unternehmen Kaiser & Waltermann, das seit über 50 Jahren hochpräzise Rohrniete an Automobilzulieferer, die Elektroindustrie und weitere Branchen liefert, in der jüngeren Vergangenheit zu deutlichen Veränderungen geführt. „Kunden geben heute Prozesse vor“, sagt Magnus Bende, der gemeinsam mit Ehefrau Melanie Bende (CTO) das Unternehmen in der dritten Generation operativ führt.
Durch Entwicklungen wie diese bewertet er auch ehemals „klassische“ Aufteilungen in Industriebetrieben als nicht mehr zeitgemäß: „Wir brauchen Schnittstellen und abteilungsübergreifendes Know-how.“ Bekannte und bewährte Ausbildungsberufe wie der Industriemechaniker oder der Maschinen- und Anlagenführer seien nach wie vor wichtig. „Aber in Zeiten von Industrie 4.0 brauchen immer mehr Betriebe Mitarbeiter, die nicht nur das Material verstehen und das, was daraus hergestellt wird, sondern alle damit verbundenen Prozesse.“
Und genau das können Produktionstechnologen leisten: Sie arbeiten mit unterschiedlichen Abteilungen zusammen, simulieren Prozesse, analysieren Fehler, bedienen Maschinen und Anlagen, optimieren Prozesse und sichern die Qualität. Nach der Ausbildung gibt es für Produktionstechnologen zudem zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten wie zum Beispiel zum Prozessmanager für Produktionstechnologie, Industriemeister (Fachrichtung Metall) oder Techniker (Fachrichtung Maschinentechnik). Auch ein Bachelor-Studium in Produktionstechnik ist anschließend möglich.
Magnus Bende ist bei eigener Recherche im Internet auf diesen Beruf aufmerksam geworden und hat sich dann an die IHK gewandt. „Wir sind Ausbildungsbetrieb und bilden über den eigenen Bedarf aus. Aktuell arbeiten bei uns zwei Auszubildende: eine Maschinen- und Anlagenführerin und ein Kaufmann für Büromanagement. Wir erfüllen aber auch die Vorgaben, um Produktionstechnologen auszubilden und starten bereits am 01. August mit unserem ersten Auszubildenden. Wir nehmen bereits an der Bildungskonferenz für den Ausbildungsberuf teil um schon früh im Boot zu sein.“ Magnus Bende ist überzeugt, dass von der Arbeit eines Produktionstechnologen der gesamte Betrieb profitieren wird: „Wir legen in unserem Unternehmen Wert auf das Miteinander und sind überzeugt, dass nicht nur ein junger Azubi bei uns viel lernen kann, sondern auch langjährige Mitarbeiter vom Know-how, das durch diesen neuen Ausbildungsberuf in den Betrieb eingebracht wird, profitieren.“
Noch gibt es in der Region keine Berufsschulklasse für Produktionstechnologen. Diese gehen bislang zum Blockunterricht an eine Berufsschule in Köln. Die IHK Arnsberg setzt sich für eine nahe Beschulung am Berufskolleg Olsberg ein. 30 Betriebe in der Region haben bereits Interesse bekundet, Produktionstechnologen auszubilden.
„Deshalb kommt es darauf an, den Ausbildungsberuf und die damit verbundenen beruflichen Perspektiven bei jungen Menschen bekannt zu machen und auch die Unternehmen für diesen Ausbildungsberuf zu interessieren“, sagt Bernd Wieneke, Ausbildungsberater bei der IHK Arnsberg. „Weil unsere Region stark geprägt ist von Industriebetrieben, werden Produktionstechnologen bei uns in Zukunft stark gefragt sein.“ Und Magnus Bende betont: „Wer in diesem Ausbildungsberuf durchstarten möchte, sollte neben fachlichen Kompetenzen auch Leidenschaft für den Beruf mitbringen und mindestens einen guten Realschulabschluss. Und ich kann mir vorstellen, dass dieser Ausbildungsberuf auch für Abiturienten sehr interessant ist. In jedem Fall haben die Unternehmen in unserer Region künftigen Produktionstechnologen nicht nur beruflich spannende Karrieremöglichkeiten zu bieten, sondern auch zukunftssichere Arbeitsplätze.

Gleichermaßen gilt das natürlich auch für die Maschinen- Anlagenführer/Innen sowie die Kauffrau-, den Kauffmann für Büromanagement (Schwerpunkt Vertrieb). Für alle drei Stellen suchen wir für 2021 neue Auszubildende. Interessierte können sich gerne um ein Praktikumsplatz im Rahmen eines Betriebs- und/oder Schulpraktikums bewerben. Viele Studenten stellen zudem im Studium fest, dass sie doch eher eine praktische Ausbildung machen möchten. Auch diese können sich auf einen Praktikumsplatz bei uns bewerben. Zudem gibt es auch einen Schnuppertag, an dem die jungen Leute vorab einen Vormittag und/oder Nachmittag bei uns verbringen und mit einem Kollegen, einer Kollegin den Betrieb vorgestellt bekommen. Bei Fragen: Einfach Kontakt aufnehmen oder initiativ über die Webseite bewerben!“

Kontakt

Eine Initiative Sunderner Unternehmen
Ehu 9
59846 Sundern

Dr. Barbara Vielhaber
Tel.: 02933 79429
Fax: 02933 79172
E-Mail: info@eins-u.de

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